Gärtnern unter neuen Klimabedingungen

Der ausbleibende Regen und die große Hitze machen den Pflanzen im Garten sehr zu schaffen.

Der Rasen ist vertrocknet und verbrannt, die Blätter der Blumen welken oder wachsen nur kümmerlich und die Apfel- und Beerenernte droht sehr gering auszufallen.

Mit der richtigen Pflanzenauswahl machen Ihre Blütenstauden im Beet auch bei längerer Trockenheit nicht so schnell schlapp.

Diese Pflanzen trotzen Trockenheit und Sonne

Pflanzen für heiße und trockene Standorte erkennen Sie häufig an den folgenden Merkmalen:

  • Kleine Blätter reduzieren die Oberfläche und verringern so die Verdunstung, wie zum Beispiel beim Eisenkraut (Verbena bonariensis).

  • Ein feiner Flaum auf den Blättern wie beim Wollziest (Stachys byzantina) beugt Austrocknung vor.

  • Blätter mit silbriger oder grauer Farbe reflektieren das Sonnenlicht. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen, wie zum Beispiel die Perovskia (Perovskia abrotanoides), weniger stark aufheizen.

  • Derbe, harte Blätter besitzen zusätzliche schützende Zellschichten, wie zum Beispiel beim Kleinen Mannstreu (Eryngium planum).

  • Sogenannte Dickblattgewächse (Sukkulenten), zu denen die Wolfsmilch (Euphorbia) gehört, können in den Blättern Wasser speichern.

  • Tiefwurzler wie Rosen können auch tiefer liegende Wasservorräte im Boden erschließen.

Dank der großen Artenvielfalt kommen nicht nur die Fans der mediterranen Gartengestaltung auf ihre Kosten. Im Staudenbeet haben auch Steppenpflanzen wie Mädchenauge (Coreopsis), Purpursonnenhut (Echinacea), Königskerze (Verbascum) und Blauraute (Perovskia) ihren Platz. Selbst Bart-Iris (Iris barbata), Salbei (Salvia) und Mohn (Papaver) müssen bei anhaltender Trockenheit nicht gewässert werden. Weiterer Vorteil: Die meisten der genannten Arten sind auch sonst ausgesprochen pflegeleicht.

 

Stauden für den Steingarten wie Hängepolster-Glockenblume, Fetthenne und Mauerpfeffer blühen bei Trockenheit erst so richtig auf. Sie sind für die Begrünung trockener Beete an Stützmauern und leicht erhöhten Terrassen eine gute Wahl. Die Gebirgspflanzen leben in der Natur zum großen Teil auf schotterreichem, humusarmem Untergrund, der schon nach wenigen niederschlagsfreien Tagen völlig austrocknet. Auch Blauraute (Perovskia), Perlkörbchen (Anaphalis) und Eisenkraut (Verbena bonariensis) fühlen sich im trockenen Untergrund wohl.

Für halbschattige, trockene Standorte mit durchlässigen Böden eignen sich diese Pflanzen:

Bodendecker:

  • Zwergwildaster
  • Kaukasus-Storchschnabel-Sorten, Blut-Storchschnabel-Sorten (heimisch)
  • Thymian, niedrige Sorten (heimische Sorte Echter Quendel [Thymus pulegioides] und Sandthymian [Thymus serpyllum])
  • niedrige Mauerpfeffer-Sorten
  • Weiße Sommerwaldaster

  • Teppich-Johanniskraut

  • Kleines Immergrün

  • Waldsteinie

Höhere Stauden:

  • Wiesenschafgarbe (heimisch)
  • Duftnessel-Sorten
  • Färberkamille (heimisch)
  • Kleinblütige Bergminze‚ Triumphator
  • Purpursonnenhut
  • Kugeldistel
  • Gewöhnliche Akelei

  • Stinkende Nieswurz

  • Nesselblättrige Glockenblume (heimisch)

  • Duft-Salomonssiegel

Höhere Gehölze

  • Bartblume
  • Blauraute
  • Gewöhnliche Felsenbirne
  • Wildrosen-Sorten
  • Kornelkirsche
    • Mannsblut
    • Strauch-Efeu
    • Feldrose
    • Liguster
    • Sparrige Zwergmispel
    • Eisenkraut (Verbena bonariensis)
    • Wollziest (Stachys byzantina)
    • Mädchenauge (Coreopsis)
    • Königskerze (Verbascum)
    • Salbei (Salvia)
    • Perlkörbchen (Anaphalis)

Erdbeerbaum

Der Erdbeerbaum gehört noch zu den unbekannteren Gartengehölzen. Dabei ist er für den Garten der Zukunft perfekt gerüstet. Als mittelgroßes Gehölz eignet er sich sowohl für kleine Hausgärten als auch für große, parkähnliche Grundstücke.

Der immergrüne Strauch hat zu jeder Zeit einen hohen Zierwert. Zum einen liegt das an seiner roten Rinde, die nach einigen Jahren anfängt sich abzuschälen und so zum echten Hingucker wird. Und zum anderen an seinen weißen bis hellrosafarbenen Blütenrispen, die an Maiglöckchen erinnern und sich zu Beginn des Winters öffnen. Doch das ist noch nicht alles, denn zur gleichen Zeit entwickeln sich auch die kugeligen Früchte, die, wenn sie reif sind, an eine Mischung aus Erdbeere und Litschi erinnern und dem Erdbeerbaum seinen Namen geben.

 

Trockenheit: Seine ledrigen Blätter verhindern in Trockenphasen, dass er zu viel Wasser verdunstet.

Rosenakazie (Robinia hispida)

 

Die 2 - 3 m hoch werdende und schnellwachsende Rosenakazie sollte in Zukunft in keinem Garten fehlen. Mit ihren gefiederten Blättern, die im Frühjahr bronzefarben austreiben und sich im Laufe des Herbstes gelb färben, fällt sie zwischen all den anderen Gartenpflanzen auf. Ganz besonders, wenn sich im Juni ihre kräftig rosa bis violettfarbenen Schmetterlingsblüten öffnen, die in dicken Trauben an dem Strauch hängen. An ihnen tummeln sich zahlreiche Bienen und andere Insekten, denn Nektar und Pollen gibt es im Überfluss. Nach der Blüte schmückt sich die Rosenakazie mit außergewöhnlichen braunen Schoten, die sich zum Teil bis in den Winter halten.

 

Trockenheit: Trockenheit vertragen die Bäume durch ihr ausgedehntes Wurzelwerk, das in einer breiten Fläche Wasser aus dem Boden zieht, dagegen sehr gut. Außerdem verdunsten ihre kleinen Blättchen weniger Feuchtigkeit.

Flieder (Syringa vulgaris)

Auch der beliebte und allseits bekannte Flieder darf sich in die Reihe der Zukunftsgehölze stellen. Für ihn ist in den meisten Gärten Platz und somit können auch Stadtgärtner in den Genuss dieses vielseitigen Strauches kommen. Berühmt ist er natürlich für seine stark duftenden Rispenblüten, die es mittlerweile in vielen verschiedenen Farben gibt. Von Weiß über Rosa zu Violett bis hin zu einem hellen Blau – für beinahe jeden Geschmack gibt es die richtige Blütenfarbe. Und wenn sich die auffälligen Rispenblüten im Mai und Juni öffnen, ziehen sie nicht nur uns Menschen in ihren Bann. Auch Insekten wissen den Strauch zu schätzen und besuchen seine Blüten in Scharen. Die Herbstsonne färbt sein grünes Blattkleid schließlich in Gelb- und Bronzetöne.

 

Trockenheit: Diese tiefgehenden Wurzeln kommen ihm auch in Trockenzeiten zu Gute, denn mit ihnen erreicht er Wasser in Bodentiefen, die in heißen Sommern länger Wasser führen.

Glanzmispel (Photinia fraseri)

Glanzmispeln finden mit einer Wuchshöhe von ca. 3 m auch in kleineren Gärten leicht einen Platz. Und da sie eifrig hoch hinaus möchten, brauchen Sie auf das Wachstum nicht lange zu warten. Durch ihre Schnittverträglichkeit eignen sie sich außerdem sehr gut als Heckenpflanze.

Doch nicht nur wegen dieser Eigenschaften wird das immergrüne Gehölz von vielen Menschen geschätzt. Glanzmispeln sind darüber hinaus sehr schön anzusehen. Schon im Frühjahr, wenn das Leben in die Gärten zurückkehrt, begeistern sie mit einem kupferroten Neuaustrieb. Im Mai und Juni folgen viele kleine weiße Blüten, die in Schirmrispen zusammenstehen. Sie erinnern ein wenig an Holunderblüten. Wird es dann langsam Herbst im Garten schmücken sich die Gehölze mit roten Beeren, die für unsere Gartenvögel echte Leckerbissen sind und von ihnen dankbar angenommen werden. Und während nach und nach die meisten anderen Gehölze ihre Blätter verlieren, behalten Glanzmispeln ihr Laubkleid auch im Winter.

 

Trockenheit: Zeiten mit fehlendem Regen werden von ihnen sehr gut vertragen, da sie über die ledrigen Blätter auch bei Hitze nur wenig Wasser verlieren.

Frühlings-Tamariske (Tamarix parviflora)

Wenn Sie ein Freund von Blütenfülle sind, darf die Tamariske in Ihrem Garten nicht fehlen. Die Größe Ihrer grünen Oase ist dabei übrigens nicht so entscheidend, denn der schnell wachsende Strauch eignet sich mit seiner Höhe von 2 - 3 m auch für kleinere Gärten in der Stadt. Egal ob als Blickfang in Einzelstellung oder als Gehölz einer Blütenhecke, die Tamariske macht immer eine gute Figur. Ganz besonders aber im Mai und Juni, wenn sich zahllose kleine rosa Blüten öffnen und den Strauch in eine rosa Wolke verwandeln.

 

Trockenheit: In regenarmen Zeiten kommen der Tamariske ihre tiefgehenden Wurzeln ebenfalls zu Gute. Mit ihnen erreicht sie Bodenschichten, die auch bei Trockenheit noch Wasser gespeichert haben, und kann dadurch länger als andere Pflanzen ihren Wasserbedarf decken. Doch nicht nur ihre Wurzeln machen sie zu einem echten "Trockenkünstler" – auch über ihr schuppiges Laub verliert die Pflanze nur sehr wenig Feuchtigkeit.