Was sind Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer?

Jede Pflanze besitzt einen individuellen Nährstoffbedarf und stellt daher unterschiedliche Anforderungen an den Boden. Aus diesem Grund werden Pflanzen in Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer eingeteilt. Wir erklären Ihnen, was es damit auf sich hat und wie die grobe Kategorisierung Ihnen die Gartenarbeit erleichtert.

Nährstoffbedarf als Ausgangsbasis

 Damit sich Ihre Pflanzen prächtig entwickeln können, sollten Sie deren Bedürfnisse unbedingt bei der Gartenplanung berücksichtigen. Ausschlaggebend für die Auswahl und Kombination einzelner Pflanzenarten ist vor allem der jeweilige Stickstoffbedarf. Die grobe Einteilung in Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer liefert einen Überblick darüber, wie viel Stickstoff eine Pflanze benötigt, um sich gesund entwickeln zu können.

Für gewöhnlich kommen Starkzehrer zuerst in das Beet. Auf diese folgt dann die Gruppe der Mittelzehrer. Die Schwachzehrer werden abschließend gepflanzt. Aus dieser Einordnung ergibt sich, welche Pflanzen miteinander oder nacheinander kultiviert werden können. Auf diese Weise kommt es zu einem optimalen Verbrauch der sich im Boden befindlichen Nährstoffe.

Grenzen der Einordnung in Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer

Die Einteilung in Stark-, Mittel-, und Schwachzehrer ist stets als ungefähre Orientierung anzusehen. Da die Grenzen zwischen einzelnen Kategorien jedoch fließend sind und manche Pflanzen nicht eindeutig einer Gruppe zugewiesen werden können, sollten Sie stets eigene Erfahrungswerte sammeln. Hinzu kommt, dass bislang nicht alle Pflanzen kategorisiert sind, und sich einzelne Untersorten teilweise stark voneinander unterscheiden.

Welche Pflanzen sind Starkzehrer?

Starkzehrer zeichnen sich durch den größten Nährstoffbedarf aus. Deshalb sollte der Boden bereits vor der Pflanzung mit reichlich Nährstoffen angereichert werden. Dies gelingt am besten, wenn Sie im Herbst einen organischen Dünger oder normalen Kompost ausbringen. Im Anschluss daran ist die Aussaat einer Gründüngung zu empfehlen, welche im Frühjahr in das Erdreich eingearbeitet wird. Während des Wachstums erweisen sich Düngergaben als sinnvoll. Folgende Pflanzenarten gehören zur Gruppe der Starkzehrer:

  • Artischocke
  • Brokkoli
  • Endivien
  • Gurke
  • Kartoffel
  • Kohlarten
  • Kürbisse
  • Mais
  • Melonen
  • Porree
  • Rhabarber
  • Sellerie
  • Spargel
  • Tagetes
  • Tomate
  • Zucchini

 

Welche Pflanzen sind Mittelzehrer?

Die Gruppe der Mittelzehrer verkörpert einen mittleren Stickstoffbedarf und bildet den Mittelpunkt zwischen den Stark- und Schwachzehrern. Hierzu gehören unter anderem diese Pflanzenarten:

  • Aubergine
  • Chinakohl
  • Erdbeere
  • Fenchel
  • Karotte
  • Knoblauch
  • Kohlrabi
  • Lauch
  • Mangold
  • Pastinake
  • Rettich
  • Salate
  • Schnittlauch
  • Schwarzwurzel
  • Spinat
  • Zwiebel

Die Versorgung der Beete im Frühjahr mit Kompost sowie die Ausbringung eines organischen Düngemittels im Frühjahr bilden ideale Rahmenbedingungen für einen ausreichenden Nährstoffgehalt. Während des Wachstums sind ebenfalls organische Düngergaben äußerst sinnvoll.

 

Welche Pflanzen sind Schwachzehrer?

Pflanzen, welche als Schwachzehrer bezeichnet werden, weisen einen recht bescheidenen Nährstoffbedarf auf, da die Pflanzen nur wenig Stickstoff benötigen. Für die Kultivierung sind magere Böden ausreichend. Die Nährstoffe, welche dem Boden durch Schwachzehrer entnommen werden, umfassen lediglich ein geringes Maß. Folgende Pflanzen werden der Gruppe der Schwachzehrer zugeordnet:

  • Rucola
  • Radieschen
  • Kresse
  • Kräuter
  • Feldsalat
  • Erbsen
  • Buschbohnen und Bohnen

 

Mischkultur als Kombination unterschiedlicher Pflanzenarten

In einer Mischkultur befinden sich Pflanzen mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen, Aussaat-Terminen und Platzbedarf. Um eine gesunde Entwicklung der Pflanzen gewährleisten zu können, sollten sich diese untereinander unbedingt vertragen. In diesem Zusammenhang ist der Fruchtwechsel von entscheidender Bedeutung. Denn werden immer dieselben Pflanzen angepflanzt, besteht ein erhöhtes Risiko, dass es zur Ausbreitung von Krankheiten oder Schädlingen kommt. Die Umsetzung einer korrekten Fruchtfolge gewährleistet außerdem, dass dem Boden stets dieselbe Menge an Nährstoffen entzogen wird. Die klassische Fruchtfolge umfasst in der Regel einen Zeitraum von drei Jahren.