Kakteen im Garten pflanzen: Tipps zu Standort und Erde

Ein Beet mit Kakteen ist in unseren Breitengraden eher ungewöhnlich. Dennoch gibt es zahlreiche winterharte Arten, die auch bei uns ganzjährig wachsen und zahlreiche Blicke auf sich ziehen. Damit die stacheligen Pflanzen gedeihen, sind das richtige Vorgehen beim Einpflanzen sowie die Erde entscheidend. Wir zeigen Ihnen, wie das Anpflanzen von Kakteen im Garten gelingt.

Die richtige Erde

Bei der Wahl der optimalen Erde sind vor allem diese Eigenschaften wichtig:

  • Kakteen erfahren ausreichend Halt
  • Das Substrat lässt sich leicht durchwurzeln
  • Das Gießwasser wird problemlos aufgenommen

Eine Mischung aus lockerem, mineralischem Substrat mit humosen Komponenten gilt beispielsweise als ideal. Möchten Sie die Kosten für ein Spezialsubstrat einsparen, ist auch das Selbermischen der Erde problemlos möglich. Dies gelingt zum Beispiel mit einer der beiden Varianten:

 

Zusammensetzung Variante 1 Zusammensetzung Variante 2
60 % Pikiererde mit je 20 % Bimskies und Lavagranulat 60 % Sukkulentenerde mit 10 % kalkfreiem Quarzsand, 10 % Blähton und 10 % Bims

 

 

Tipps zum Standort

Kakteen, die ursprünglich in Amerika beheimatet sind, fühlen sich besonders an warmen, regengeschützten Standorten wohl. Hell und sonnig sind ideale Bedingungen für die Beherbergung von Kakteen. Allerdings reagieren zahlreiche der stacheligen Pflanzen Temperaturschwankungen gegenüber äußerst tolerant. Während Sie Staunässe grundsätzlich vermeiden sollten, stellen kurze Trockenperioden keine Probleme dar.

Je nach Art ist die Kultivierung als Zimmerpflanze oder im Freiland möglich. Während der warmen Sommermonate fühlen sich hingegen alle Pflanzen an einem Standort im Freien wohl. Kakteen vertragen keine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb sie sich nicht als Badezimmerpflanzen eignen.

 

Das passende Pflanzgefäß

Ausschlaggebend für Form und Größe des passenden Pflanzkübels sind die Wurzel sowie das Erscheinungsbild des jeweiligen Kaktus. Für säulenförmige Exemplare empfiehlt sich beispielweise die Wahl eines standfesten Pflanzgefäßes. Diese Grundsätze können als grobe Orientierung dienen:

  1. Wählen Sie bei Pflanzen mit einer Größe von unter 100 cm einen Topfdurchmesser, der einem Drittel der Höhe entspricht.
  2. Bei Pflanzen mit einer Größe von über 100 cm sollte der Topfdurchmesser ¼ bzw. maximal 1/6 der Höhe betragen.
  3. Flachwurzler entwickeln sich in breiten Schalen besser.
  4. Für Rübenwurzler ist ein extra tiefer Kübel am besten geeignet.

Bei der Wahl des Materials sind vor allem die einzelnen Eigenschaften entscheidend. Pflanzkübel aus Kunststoff gewährleisten eine gleichmäßige Verteilung der Feuchtigkeit im Substrat, während das Wasser bei Gefäßen aus Ton zusätzlich durch die Poren verdunsten kann. Dadurch ist bei Tongefäßen allerdings ein häufigeres Gießen notwendig.

 

Kaktus im Beet pflanzen

Entscheiden Sie sich dafür, eine winterharte Kaktussorte im Freiland auszupflanzen, ist es ratsam, den Boden je nach Beschaffenheit aufzubereiten. Handelt es sich um einen Sandboden, kann dieser mit Lehm, Torf oder Kompost verbessert werden. Bei einem schweren Erdreich ist hingegen eine Aufwertung mit Splitt, Kies, Bims oder Blähton anzuraten.

Unser Experten-Tipp:
Generell ist im Garten eine Mulchschicht bestehend aus groben Materialien von Vorteil, da diese einerseits das Erdreich länger warmhält und andererseits das Unkraut zuverlässig unterdrückt.

Zum bestmöglichen Schutz vor den Dornen des Kaktus ist das Tragen von festen Gartenhandschuhen unerlässlich. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Pflanze mit mehreren Lagen Zeitungspapier zu umwickeln oder zwei Styroporplatten um diese anzulegen.

Der optimale Zeitpunkt für das Auspflanzen von Kakteen im Freiland liegt zwischen März und Mai. Dabei gehen Sie wie folgt vor:

  1. Pflanzloch ausheben: Jedes Exemplar benötigt ein eigenes Pflanzloch, das etwa dem 1,5-fachem Volumen des Wurzelballens entsprechen sollte.
  2. Drainage legen: Hierfür eignet sich Splitt, Quarzkies oder Blähton.
  3. Mit etwas Erde auffüllen: Geben Sie nun eine erste Schicht aus frischer Erde in das Pflanzloch.
  4. Kaktus pflanzen: Platzieren Sie Ihren Kaktus mittig in der Grube und drücken Sie das Substrat anschließend mit den Händen fest. Auf diese Weise schaffen Sie einen guten Bodenschluss. Achten Sie darauf, die bisherige Pflanztiefe beizubehalten.
  5. Mit Aushub auffüllen: Bei Bedarf können Sie diesen zuvor mit kalkfreiem Quarzsand anreichern.
  6. Gestaltung: Eine Abdeckung aus Zierkies sorgt für eine optische Aufwertung Ihrer Kakteen. Mehrere Steine in unterschiedlicher Größe können das Gesamtbild dabei zusätzlich auflockern.

Achtung: Je nach Kakteenart können die Pflanzabstände zwischen den einzelnen Pflanzen variieren. Überwiegend ist ein Abstand zwischen 30 und 40 cm ideal.

 

Kaktus im Topf pflanzen

Kakteen befinden sich zum Kaufzeitpunkt häufig in einem Topf mit einer recht überschaubaren Größe. Damit sich Ihr Kaktus allerdings gesund entwickeln kann, empfiehlt es sich, diesen zeitnah in ein geräumigeres Gefäß umzusiedeln. Möchten Sie einen Kaktus im Topf kultivieren, ist es ratsam, wenige Tage zuvor auf das Wässern zu verzichten. Das Pflanzen selbst erfordert insgesamt vier Schritte:

  1. Drainage legen: Bedecken Sie den Wasserauslauf mit einer ca. 5 cm dicken Drainageschicht aus Blähton.
  2. Substrat einfüllen: Geben Sie so viel Substrat in den Topf, bis dieser etwa bis zur Hälfte gefüllt ist. Um die gleichmäßige Verteilung der Erde sicherzustellen, kann es helfen, den Topf während des Befüllens wiederholt auf die Tischplatte zu stoßen.
  3. Kaktus einsetzen: Drücken Sie eine leichte Mulde in die Erde, bevor Sie den Kaktus pflanzen. Achten Sie darauf, die bisherige Pflanztiefe beizubehalten.
  4. Angießen: Nach ca. drei bis vier Tagen darf der Kaktus mäßig angegossen werden.