Willkommen im neuen Gartenjahr!

Gartenarbeit im September

Im September kann es noch viele wunderschöne Sommertage geben. Doch warme Temperaturen am Tag wechseln sich mit frischen Temperaturen am Morgen und in der Nacht ab. Dieser Übergang zeigt das Ende des Sommers an. Auch im Garten findet ein Wechsel statt. Viele Gemüsearten sind abgeerntet und im Hochbeet gibt es Lücken. Noch können Sie Feldsalat, Spinat und Rettich aussäen und Endiviensalat, Zuckerhut, Lauch und Rosenkohl pflanzen. Bei der Rasenpflege ist es wichtig, dass Sie auf eine längere Schnitthöhe gehen und nur noch mit kaliumbetontem Herbstdünger das Grün versorgen. Jetzt ist auch die Zeit für die Neuanlage von Rasenflächen. Auch Gehölze und Stauden werden im September gepflanzt. Bei ausreichender Feuchtigkeit und warmem Boden wachsen die mehrjährigen Pflanzen bestens an. Für eine üppige Pracht im Frühling sollten Sie nun Blumenzwiebeln pflanzen. Nachfolgend lesen Sie, welche Gartenarbeiten im September anfallen.

Tipp 1: Neue Blüten an Paprika und Tomate entfernen

Auch im September bilden Paprika- und Tomatenpflanzen neue Blüte aus. Die vorhandenen Früchte werden jedoch größer und reifen besser aus, wenn sie nicht mit neu gebildeten Früchten konkurrieren. Brechen Sie Blüten, die Paprika oder Tomaten verspätet bilden, daher frühzeitig aus, sodass die Pflanzen ihre Kraft auf die vorhandenen Früchte konzentrieren. Indem Sie vergilbte Blätter regelmäßig entfernen und Ihre Gemüsepflanzen noch einmal mit Brennnesseljauche oder einem flüssigen Gemüsedünger verwöhnen, tragen Sie außerdem zur Stärkung der Pflanzen bei.

 

Tipp 2: Bohnenkerne ernten und einen Teil als Saatgut reservieren

Ende September beginnen die Hülsen von Bohnen pergamentartig zu vertrocknen. An einem sonnigen Tag können Sie die Hülsenfrüchte nun pflücken, im Idealfall während der Mittagszeit. Haben Sie die Samen aus der Hülse gelöst, lassen Sie die Kerne an einem luftigen Ort für etwa eine Woche nachtrocknen.

Anschließend lassen sich die festen, glatten und fleckenfreien Bohnenkerne in einem dicht schließenden Schraubglas oder einer Blechdose für rund ein Jahr lagern. Wer im nächsten Jahr wieder Bohnen kultivieren möchte, kann die dicksten Bohnen außerdem als Saatgut reservieren.

Tipp 3: Kürbisse mit Stroh unterlegen

Sobald der September die herbstliche Jahreszeit einleitet, fordert noch reifendes Gemüse einen besonderen Schutz vor Verunreinigungen und Fäulnispilzen. Kürbisse schützen Sie mit einer dicken Schicht Stroh, auf der Sie die Früchte betten. Das Strohpolster sorgt außerdem für gleichmäßig runde Kürbisse, da es sich an die Kontur der schweren Früchte anpasst und eine asymmetrische Verformung verhindert.

 

Tipp 4: Blumenzwiebeln fürs nächste Frühjahr pflanzen

Im Herbst kommen Blumenzwiebeln und Knollen in die Erde, die den Garten im nächsten Frühjahr bereichern sollen. Entscheiden für eine üppige Blüte und ein kräftiges Wachstum ist der Standort der Zwiebelblumen, der sich insbesondere nach dem Lichtbedarf richtet. Dieser lässt sich häufig vom Etikett ablesen und entscheidet über die Pflanzung an einem sonnigen, halbschattigen oder schattigen Gartenplatz.

Die Pflanztiefe ist von der Größe der Zwiebel abhängig. Als Faustregel gilt, dass sie etwa in der doppelten Zwiebelhöhe mit Erde bedeckt sein sollte. Da die meisten Zwiebelblumen über sogenannte Zugwurzeln verfügen, können sie ihre Lage im Boden selbst regulieren.

Sie müssen bei der Pflanzung also nicht millimetergenau mit dem Maßstab nachmessen. Vor allem für größere Blumenzwiebeln, etwa von Zierlauch oder Lilien, empfiehlt sich jedoch eher ein tieferes Pflanzloch, damit die Pflanzenstängel einen stabileren Stand erhalten.

 

 

Tipp 5: Aussaat zweijähriger Pflanzen unterstützen

Zweijährige Blumen säen sich an ihrem Standort in der Regel selbstständig aus. Auf diese Weise breiten sie sich im Garten aus und erobern immer wieder andere Beete. Reicht Ihnen die Vermehrungsrate nicht aus, können Sie auch aktiv nachhelfen.

Ab Anfang September lassen sich die Samen aufsammeln und direkt an anderer Stelle wieder aussäen. So schließen Sie beispielsweise Beetlücken, treiben die Verbreitung voran oder setzen gezielt blühende Akzente.

Um den Samen die Keimung zu erleichtern, lockern Sie den Boden vor der Aussaat etwas auf, drücken ihn nach dem Ausbringen der Samen leicht an und wässern bei Trockenheit mit einem weichen Wasserstrahl.

 

Tipp 6: Rasen auch im Herbst pflegen

Einige Bäume beginnen bereits im September damit, ihr Laub abzuwerfen. Dieses sammelt sich unter anderem auf Rasenflächen und im Gartenteich, hat in beiden Bereichen jedoch nichts zu suchen. So begünstigt nasses Laub Fäulnis im Rasen, mindert die Wasserqualität im Teich und regt zu starker Algenbildung an.

Rasenflächen befreien Sie beispielsweise mit einem Rechen von großen Laubmengen. Für den Gartenteich empfiehlt sich ein spezielles Laubschutznetz, das das Laub der Bäume auffängt und so von der Wasserfläche fernhält.

Das gesammelte Laub können Sie übrigens auf Beeten und Rabatten als Frostschutz oder Mulchmaterial einsetzen. Wer es in einer passenden Gartenecke zu einem Laubhaufen zusammenrecht, bietet außerdem Nützlingen wie Insekten und Igeln einen willkommenen Unterschlupf für den Winter.

 

Tipp 8: Äpfel etappenweise ernten

Der September leitet den Beginn der Apfelernte ein. Während die Früchte bei schmalen Buschbäumen recht gleichmäßig reifen, erfolgt die Reifung insbesondere bei großen Apfelbäumen etappenweise. So benötigen die Früchte auf der sonnenabgewandten Seite sowie im Inneren der Baumkrone eine längere Reifezeit als die Früchte an der sonnenzugewandten Baumseite.

In der Regel sind somit mehrere Erntegänge notwendig, um alle Früchte reif zu ernten. Entfernen Sie jedoch nicht nur die Reifen, sondern ebenfalls alle Äpfel mit Krankheitsanzeichen wie Faulstellen oder Apfelschorf. Einwandfreie Exemplare lassen sich nach der Ernte einlagern, Früchte mit kleinen, unbedenklichen Makeln sollten Sie hingegen rasch verwerten.

Faulstellen enthalten das Pilzgift Patulin und müssen daher großzügig ausgeschnitten werden. Zeigen sich kleine, trockene und braune Flecken im Fruchtfleisch, schmecken die Äpfel häufig bitter. Die brauen Stellen sind gesundheitlich jedoch unbedenklich und resultieren aus Nährstoffproblemen des Apfelbaums während der Fruchtbildung.

 

Tipp 9: Johannisbeeren über Steckhölzer vermehren

Möchten Sie Ihren Garten mit weiteren Johannisbeersträuchern bereichern, können Sie diese im Herbst über Steckhölzer vermehren. Schneiden Sie hierfür Triebspitzen von einjährigen Ruten ab, die über eine Länge von rund 20 Zentimetern verfügen. Fallen die Triebe besonders lang und kräftig aus, lassen sich mehrere Teilstücke gewinnen.

Um die Wurzelbildung nur am unteren Ende der Steckhölzer anzuregen, brechen Sie die mittleren Knospen aus und stecken die Triebe anschließend in eine Pflanzrinne. Achten Sie auf einen Abstand von rund zehn Zentimetern zwischen den Stecklingen und eine Pflanztiefe zwischen 10 und 15 Zentimetern.

Anschließend füllen Sie die Rinne mit Erde auf und achten darauf, dass die Triebspitze mit ihren Endknospen ungefähr eine Handbreit über der Erde liegt. Nachdem sich die Stecklinge über die Wintermonate entwickelt haben, können sie die kräftigsten Jungpflanzen im späten Frühjahr an den gewünschten Standort verpflanzen.

 

Tipp 10: Obstbäume vor Frostspannern schützen

Ein starker Befall mit Frostspannern kann an Obstbäumen große Schäden verursachen. Da die flugunfähigen Weibchen ab Oktober zur Eiablage an den Baumstämmen hochklettern, sollten Sie bereits Ende September Leimringe anbringen.

Damit die Schädlinge keine Umwege zur Baumkrone nehmen, sollten Sie den Baumpfahl nicht ungeschützt lassen. Entweder Sie bringen den Leimring über der Verbindung von Baumstamm und Baumpfahl an oder Sie befestigen einen weiteren Ring direkt am Baumpfahl.

 

Tipp 11: Verlassene Nistkästen reinigen

Neben typischen Gartenarbeiten wie Ernten und Pflanzen steht im September auch eine Reinigung der Nistkästen an. So sollte die Brut von Kleibern, Meisen, Spatzen und Zaunkönigen in diesem Monat bereits ausgeflogen sein.

Bevor Sie den Nistkasten zum Hausputz abhängen, lohnt sich jedoch eine kurze Kontrolle, um wirklich keinen Gartengast zu stören. Ein kurzes "Anklopfen" am Vogelhaus empfiehlt sich übrigens auch, um Zwischenmieter wie Hasel- oder Waldmäuse vorzuwarnen.

Greifen Sie anschließend zu Handschuhen, Besen und gegebenenfalls milden Reinigungsmitteln, die gesundheitlich unbedenklich sind, um Schmutz und ungebetene Gäste wie Milben, Vogelflöhe oder Zecken zu entfernen.

Der NABU empfiehlt übrigens eine frühzeitige Reinigung, da Sie im späten Herbst Wintergäste wie Fledermäuse oder Hummelköniginnen stören können. Nach der Reinigung darf der Nistkasten wieder zurück an seinen Standort, um Vögeln an kalten Herbst- und Wintertagen als Unterschlupf zu dienen.

 

Tipp 12: Winterquartiere für Igel einrichten

Sobald der September den Herbst einleitet, gehen einige Igel bereits auf die Suche nach einem geeigneten Unterschlupf für den Winter. Möchten Sie die nützlichen Schneckenjäger und Insektenfresser in Ihren Garten locken, können Sie entweder fertige Winterquartiere anbieten, selbst bauen oder mit Nistmaterial wie Laub weiterhelfen.

Während Sie im Handel fertige Igelhäuser finden, dient als Eigenbau beispielsweise eine umgedrehte Obstkiste, bei dir Sie eine der beiden schmalen Seitenwände entfernen. Wählen Sie eine trockene, geschützte Stelle unter Sträuchern oder Hecken und verteilen Sie unter der zukünftigen Behausung trockenes Stroh oder Laub.

Vor der Öffnung stecken Sie einige gebogene Weidenzweige in die Erde, um einen rund 30 Zentimeter langen Laubeingang zu konstruieren. Abschließend nutzen Sie trockene Äste und Laub, um die gesamte Konstruktion zu überhäufen und können gespannt abwarten, ob ein stacheliger Gartenbesucher in Ihren Unterschlupf einzieht.