Eidechsen im Garten: Geeigneten Lebensraum schaffen

Eidechsen im Garten erkennen

Eidechsen (Lacertidae) werden der Gruppe der Schuppenkriechtiere zugeordnet. Hierunter fallen etwa 300 Arten, wozu auch die Zauneidechse (Lacerta agilis), Mauereidechse (Podarcis muralis) und Waldeidechse (Zootoca vivipara) gehören. In heimischen Gärten ist vorrangig die Zauneidechse beheimatet.

Charakteristisch für die Reptilien sind vier kurze Gliedmaßen mit jeweils fünf Zehen, die sich an einem langgestreckten Körper befinden. Eidechsen schließen ihre Augen durch Lider. Die Trommelfelle sitzen deutlich erkennbar am Kopf. Im Bereich zwischen Kehle und Brust besitzen die Reptilien ein Halsband, das ganz von Schuppen bedeckt ist. Die Anordnung der Bauchschuppen gleicht regelmäßigen Längs- und Querreihen.

Die Männchen sind insgesamt lebhafter gefärbt als die Weibchen. Der Körper der weiblichen Reptilien ist in eher unscheinbaren Farben und Mustern gehalten, was einer verbesserten Tarnung dient. Insbesondere die männlichen Waldeidechsen zeichnen sich durch einen eingefärbten Bauch aus, um die Weibchen zu beeindrucken.

Wovon ernähren sich Eidechsen?

Auf dem Speiseplan von Eidechsen stehen hauptsächlich Würmer und Insekten wie beispielsweise Mücken oder Fliegen. Doch auch gegenüber Samen und Früchte zeigen sich die Reptilien nicht abgeneigt. Da sie unter anderem Pflanzenschädlinge wie Kohlweißlinge oder Gemüsefliegen verspeisen, tragen Eidechsen zu einem beachtlichen Teil zur Schädlingsbekämpfung bei.

Um an ihre Beute zu gelangen, legen sich die Reptilien zunächst auf die Lauer. Sobald ein attraktiver Beutefang erspäht wurde, gleitet die Zunge in schnellen Bewegungen aus dem Maul. Eidechsen sind dazu in der Lage, mit ihrer Zunge den Geruch ihrer Beutetiere wahrzunehmen. Dieser wird anschließend an ein Sinnesorgan in der Mundhöhle weitergeleitet, sodass die Beute direkt aus dem Sprung heraus geschnappt werden kann.

Lebensräume für Eidechsen im Garten schaffen

Indem Sie nützliche Eidechsen in Ihren Garten locken, leisten Sie nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt, sondern beugen auch einen Schädlingsbefall an Ihren Pflanzen vor. Als die beste Möglichkeit erweist sich die naturnahe Gestaltung einer Gartenecke.

Besonders wohl fühlen sich Eidechsen in Gegenden mit überwiegend trockenen Verhältnissen. Deshalb sollten Sie auf sonnige Plätze wie beispielsweise eine warme Steinmauer achten. Hier verbringen die Reptilien gerne Zeit in der Sonne. Zudem sind zahlreiche Versteckmöglichkeiten unverzichtbar. Von ausgehöhlten Baumstümpfen über Erdlöcher und Totholzhaufen bis hin zu Felsspalten ist alles möglich. Diese dienen nicht nur als Rückzugsort, sondern auch als Schutz vor starker Hitze. Auch ein dichtes Brombeergestrüpp wird gerne als Unterschlupf angenommen.

Dank ihrer Schuppen sind Eidechsen nicht auf Wasserstellen angewiesen. Um für ein ausgewogenes Nahrungsangebot zu sorgen, bietet es sich an, einen kleinen Streifen mit Wildblumen in der Wiese anzulegen. Die Gestaltung eines Staudenbeets ist ebenfalls möglich.

Der Komposthaufen gehört außerdem zum Lebensraum von Eidechsen. Denn hier finden sich zahlreiche Insekten. Die Ritzen von Trockenmauern und Steingärten werden gerne für die Eiablage genutzt.

 

Wie verbringen Eidechsen den Winter?

Männliche Eidechsen beginnen bereits ab August damit, ihr Winterquartier aufzusuchen. Die Weibchen ziehen sich ab September zurück, während die Jungtiere noch bis in den Oktober aktiv sind. Über die Wintermonate begeben sich die Reptilien in eine Winterstarre, die sich an den Einflüssen der Außentemperatur orientiert. Mit sinkender Luftfeuchtigkeit gleicht sich die Körpertemperatur der Tiere zunehmend an.

Während der Wintermonate bevorzugen Eidechsen ein sicheres Versteck zwischen Baumwurzeln, Felsspalten, in Erdlöchern oder in Hohlräumen unter Steinplatten und Totholz. Sofern sich kein geeigneter Unterschlupf finden lässt, beginnen Eidechsen damit, eigene Höhlen zu graben.